Alle Jahre wieder

Hunde und die große Knallerei

 

Auch wenn uns ein schönes Ereignis bevorsteht, die meisten Vierbeiner haben so ihre Probleme mit unseren Bräuchen. Hier stellen wir ein paar Tipps und Kniffe vor, mit deren Hilfe Du mit deinem Hund besser durch die „durchgeknallte“ Zeit kommst.
Vorab sei gesagt, den ultimativen Tipp gibt es nicht. Jeder 
Hund ist anders, wir können aber im Vorfeld daran arbeiten, den Hund schon an laute Geräusche zu gewöhnen und diese positiv aufzubauen und bei jedem lauten Geräusch eine Party feiern, um dem Hund zu vermitteln, dass Krach eigentlich positive Folgen für ihn hat.

Auch auf die Sicherheit sollte in dieser lauten Zeit vermehrt Wert gelegt werden. Einige unserer besten Freunde neigen zur Flucht und laufen vielleicht kopflos davon, wenn es irgendwo knallt. Vielen Hunden hilft es, in der Zeit vor Silvester schon einige neue Dinge zu lernen. Sie sind mit Spaß beschäftigt und mental müde. Auch an Silvester solltest Du Deinen Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig auslasten. Ein müder Hund kommt besser zu Ruhe.

Ich hoffe meine Silvestertipps können Deinem Hund und Dir, den Jahreswechsel etwas erleichtern. Ich freue mich über Dein feedback.

Tipp eins: Leinenpflicht

 

Lasse kurz vor und nach Silvester deinen Hund besser angeleint. Nicht selten kommt es vor, dass Hunde unbeeindruckt wirken und schlagartig und ohne Vorwarnung in Panik davon laufen. Dieser eine Knall ist dann der, der sprichwörtlich „das Fass zum Überlaufen gebracht hat“. Eine Schleppleine am Geschirr kann eine große Hilfe sein und ist im Notfall lebensrettend.

 

Tipp zwei: Gartentore

 

Offene Gartentore und Kellertüren könnten zur Flucht genutzt werden. Der Hund will eventuell der Knallerei entfliehen und verlässt kopflos das Haus. Achte auch darauf, dass der Besuch nicht doch mal vergisst das Gartentor oder die Haustür zu schließen.

 

Tipp drei: Umgebungsreize erhöhen

 

Um die Geräusche und die Lichtblitze der Böller etwas zu mildern, hilft es vielen Hunden, wenn der Fernseher ein und etwas lauter gestellt wird. Ist es im Haus ebenfalls hell und der Fernseher flimmert, wirken die Blitze von draußen nicht so bedrohlich. Wenn möglich, lasse die Rollläden herunter. 

 

Tipp vier: Kamelle

 

Schon in den Tagen vor Silvester kannst du bei jedem Knall eine Handvoll Futter in die Luft werfen und „Kamelle“ rufen.  Der Hund verknüpft so, dass ein Knall gute Laune und Superleckerchen ankündigt. 

 

Tipp fünf: Schmackhaftes

 

Ein gefüllter „Kong“ mit Leberwurst kann Wunder bewirken. Kauen und schlecken beruhigt Hunde ungemein. Hunde die starke Probleme mit der Knallerei haben wollen in dem Moment jedoch nicht mehr fressen.

 

Tipp sechs: Gesellschaft

 

Was Hund dringend brauchen ist Gesellschaft. Allein die Gegenwart des Sozialpartner Mensch gibt ihnen Halt. Der Mythos, „wenn ein Hund Angst hat sollte er ignoriert werden“, ist leider noch immer in den Köpfen verankert. Sucht dein Hund Nähe, lasse sie zu. Leg einen Arm um ihn, ohne ihn jedoch aktiv zu streicheln. Es gibt jedoch auch Hunde, die lieber ein ruhiges Plätzchen aufsuchen. Lass ihn gewähren. Gut tut, was sich gut anfühlt. 

 

Tipp sieben: Körbchenruhe

 

Mitten im Tohuwabohu an Mitternacht haben Hunde nichts zu suchen. Lass den Hund unbedingt im Haus, auch wenn er unerschrocken wirkt und bleibe bei ihm.

 

Tipp acht: im Vorfeld laute Geräusche üben

 

Übe schon im Vorfeld mit deinem Hund, dass laute Geräusche etwas tolles ankündigen.
Klopfe zum Beispiel ganz leicht mit einem Löffel gegen einen Kochtopf und wirf dabei Futterstücke. Wenn Dein Hund das Geräusch gut ertragen kann, dann steigere die Intensität und die Lautstärke langsam, solange bis Dein Hund auch das größte Scheppern mit Freude und Leckerchen verbindet und eigentlich schon auf den nächsten Knall wartet. Such Dir so viele Gegenstände wie möglich, mit denen Du ordentlich Krach machen kannst und steigere 
Die Intensität immer langsam und so, dass Dein Hund nicht zu gestresst ist, noch Spaß hat und sich auf die geworfenen Leckerchen freut.

 

Tipp neun: Bettruhe

 

Besonders die erste Silvesterknallerei kann man nutzen, um dem Hund Ruhe zu vermitteln. Wenn Du nicht unbedingt eine Party feiern musst, dann verschlaf Silvester doch dieses Jahr einfach mal. Du bist am nächsten Tag erholt und fit und Dein Hund kann sich an der Ruhe, die Du ausstrahlst, orientieren. Geh vielleicht schon gegen 23 Uhr ins Bett. Nirgendwo strahlt ein Mensch mehr Ruhe aus, als in seinem Bett, wenn er schläft. Wenn es anfängt zu knallen, wird Dein Hund sich eventuell erstmal kurz erschrecken und wahrscheinlich zu Dir kommen, bleib erstmal ganz ruhig liegen und vermittel weiterhin Ruhe.

 

Tipp zehn: Orte mit wenig Knallerei

 

Wenn Du weißt, dass Dein Hund bei der Knallerei komplett durchdreht, kannst Du mit ihm Orte aufsuchen, an denen es nicht so laut ist. Das kann Zuhause der Keller sein, dass kann im Auto auf der Autobahn sein oder auch in einem Parkhaus, in dem die Knallerei vielleicht nicht so stark ankommt. Falls Du die Möglichkeit hast über Silvester einen Kurzurlaub einzulegen, kannst Du natürlich auch mit Deinem Hund in Gegenden fahren, in denen nicht oder nur wenig geknallt wird.

 

Silvesterspiele

Die Idee


Rituale und Gewohntes schaffen Sicherheit - Gerade Silvester stellt viele Hundehalter vor eine besondere Herausforderung. Besonders wichtig ist, die gewohnten Rituale, auch an diesem für uns Menschen aufregenden Tag, möglichst konstant zu halten. Je „normaler“ der Tag startet, desto mehr Sicherheit gibt es dem Hund.

 

Vorab können natürlich auch schon Maßnahmen ergriffen werden. So ist es für den Hund vorteilhaft, wenn er am Silvesterabend nicht nur körperlich, sondern insbesondere auch mental ausgelastet ist. Denn nicht selten steigern sich Hunde regelrecht in ihre Sorgen um das Ballern hinein. Bekommt er an diesem Tag jedoch neue spassbringende Aufgaben, wird er eine deutliche Entspannung zeigen.

 

Gerade die Tage vor Silvester eignen sich hervorragend, um einen Knall in einen positiven Kontext zu setzen. Auch hierfür können die Aufgaben wunderbar genutzt werden.

 

Lustige Spiele


Slalomverleitungen

Bringe deinen Hund ins Platz und lege etwa 3 Meter entfernt ein Leckerli auf den Boden. Gehe zurück zu deinem Hund. Jetzt versuche, ihn mit weiteren Leckerchen dazu zu bewegen, im Slalom durch deine Beine zu laufen. Schritt für Schritt. Kennt er die Übung noch gar nicht, bewege dich vom Futter weg. Ist ihm das Slalomlaufen bekannt, kannst du auf das Leckerchen zulaufen. Am Keks angekommen, darf er es nach dem Blickkontakt fressen.

 

Apportspiel

Laufe mit deinem Hund einige Meter „bei Fuß“.  Wirf währenddessen 3 versch. Spielzeuge entweder

a) bei schon gut trainierten Hunden ca. 1 Meter vom Hund entfernt

b) bei Beginnern ca. 1 Meter von dir entfernt auf den Boden.

 

Stoppe, drehe dich um 180 Grad und lasse deinen Hund neben dir sitzen. Dafür wird er schon einmal belohnt. Nun darf er die Spielis einsammeln und dir bringen. Lustig: Frage die Kinder, was sie glauben, in welcher Reihenfolge der Hund agieren wird. Welches Spielzeug bringt er zuerst?

 

Leckerchenbaum

Bringe deinen Hund vor einem kahlen Strauch ins Sitz. Lasse ihn warten, während du runde Leckerchen mit Loch (am besten Frolic) auf die Äste fädelst. Nach dem Blickkontakt darf er los und die Leckerchen von den Ästen ziehen. Achte darauf, ob es sich um giftige Sträucher handelt! Ab besten eignen sich Weide, Haselnuss oder Buche.

 

 

Winterfährte

Binde Deinen Hund an. Lege nun eine „Minifährte“. Schluffe dazu mit den Füßen über das Gras oder einen sandigen Boden und lege in regelmäßigen Abständen (50 cm) ein Leckerchen hinter dir auf die Spur. Am Ende kommt ein „Jackpot“.  Verlasse die Fährte in einem großen Bogen und laufe nicht noch einmal darüber! Nach ein paar Minuten darf dein Hund deiner Spur folgen.

 

Dreh dich

Lasse deinen Hund eng neben dir laufen und versuche, mit Hilfe von einem Leckerchen, deinen Hund sich einmal um seine eigene Achse drehen zu lassen. Führe dazu ein Leckerchen in einem Bogen von vorne nach hinten und wieder nach vorne, direkt vor die Nase des Hundes. Nach und nach kann diese Hilfe abgebaut werden. Ein süßer Trick für unterwegs.

 

Vertrau mir

Bringe Deinen Hund ins Platz und versuche über ihn hinweg zu steigen. Am besten funktioniert das, wenn der Hund zu Beginn ein paar kleine Leckerchen zwischen seine Vorderpfoten gelegt bekommt.

 

Querbeet

Such dir einen Baumstamm oder eine Parkbank und überlege dir einen Ablauf: Drüber laufen, drüber springen, ein Platz darauf, drunter durch, mit der Pfote berühren - je nachdem was dein Hund kann. So kannst du an nur einem Gegenstand auf Dauer verschiedene Dinge abrufen. Echte Kopfarbeit für deinen Hund, denn meistens zeigen Hund das, was sie mit diesem Gegenstand verknüpft haben. Nun aber muss er richtig gut zuhören, denn der Gegenstand bleibt der Gleiche.

 

Drumherum

Lass es Hund um Gegenstände laufen (Bäume, Bänke) mal linksrum mal rechtsrum. Diese Übung kann wunderbar in jeden Spaziergang eingebunden werden und fördert die Aufmerksamkeit deines Hundes auf der Gassirunde.

 

Elefantentrick

Stelle deinen Hund mit den Vorderpfoten auf einen Baumstamm und führe ihn nun im Kreis um den Baum. Die Vorderpfoten bleiben oben, die Hinterbeine bewegen sich. Du bewegst dich am besten seitlich mit dem Hund und belohnst jedes Bewegen der Hinterpfoten.

 

Trickstraße

Lege 5 Leckerchen in einem Abstand von zwei Schritten nacheinander auf den Boden. Dein Hund wartet solange im Platz.  Laufe nun die Strecke gemeinsam mit dem Hund ab und lass dir für jedes Leckerchen einen Trick zeigen (Sitz und Platz zählt auch). Erst danach darf er das Leckerchen aufnehmen. Ist der Hund noch ein „Beginner“ lasse ihn für diese Übung zu Beginn noch an der Leine, damit Du ihn nicht korrigieren musst.

 

Baumhocke

Stelle dich mit dem Rücken an einen Baum und mache einen kleinen Schritt nach vorne. Nun lehne dich mit dem Rücken an dem Baum, so dass es aussieht, als würdest du auf einem Stuhl sitzen, nur eben ohne Stuhl. Jetzt versuche deinen Hund unter deinem Gesäß herlaufen zu lassen und locke ihn vorne wieder rum auf die andere Seite. Diese Übung stärkt nicht nur deine Gesäßmuskulatur, sondern auch das Vertrauen zum Hund.

 

Dreieckspiel

Stelle dir ein Dreieck vor: an der einen Ecke setzt du deinen Hund ab, an der zweiten platzierst du ein tolles Spielzeug oder gute Leckerchen und an der dritten Ecke stehst du. Rufe deinen Hund nun zu dir. Das Ziel ist, das er schnellstmöglich zu dir kommt, ohne erst zur Ablenkung zu laufen. Schafft er das, darf er sich die Belohnung holen. Um es schwieriger zu machen, kannst du die Abstände zur Ablenkung verkleinern und den Abstand zu dir größer machen.

 

Teebeutelsuche

 

Stecke einen Teebeutel in eine Socke und knote ihn zu. Lege die Socke aus und lass sie dir von deinem Hund bringen. Benenne den Apport mit dem Duft, den der Teebeutel hat, z.B. hol Kamille. Belohne ihn freudig, wenn er die Socke gebracht hat. Nach und nach werden die Verstecke schwerer.  Ist er Profi im Finden und Bringen, könnte ein weiterer Duft die Sache erschweren. Übe dann eine ganze Zeit den neuen Duft, z.B. Pfefferminze, bis auch dieser problemlos apportiert wird. Dann können die Socken nebeneinandergelegt und vom Hund differenziert gebracht werden.